Flexibilisierung im Fernstudium um jeden Preis

Zeitweise hatte ich den Eindruck, dass es für den Erfolg als Anbieter von Fernstudiengängen in erster Linie darauf ankommt, dass das Studium so flexibel ist, wie es nur geht, und den Studierenden möglichst einfach gemacht wird. Freie Wahl von Modulen, Prüfungsarten und Prüfungsterminen, alles online und Verzicht auf alle fixen Termine, freie Wahl bei den Medien, aber auch bei der Dauer und dem Umfang des Studiengangs, teilweise auch des Abschlussgrads.

Das ist sicherlich auch weiterhin ein Trend und natürlich bringt das auch viele Vorteile mit sich.

Andererseits hat die Flexibilität meiner Meinung nach auch Grenzen, wo zum Beispiel das didaktische Konzept darunter leidet, die wissenschaftliche Qualität oder der Anspruch der Prüfungen.

Da fand ich es interessant, dass in meinem neuen Interview zu den Mastervarianten im Fernstudium an der SRH Fernhochschule meine Gesprächspartner:innen Corinne Rothmann, Ressortleiterin Product Life Cycle sowie Prof. Dr. Joachim Merk, Prorektor für Forschung und Lehre, mehrfach darauf hingewiesen haben, dass Flexibilität und Wahlmöglichkeiten wichtig sind – solange sie in das Gesamtkonzept passen und didaktisch sinnvoll erscheinen. So wird es zum Beispiel künftig zwar mehr Wahlmöglichkeiten bei Prüfungsformaten geben, dies aber nicht bei allen Modulen, sondern nur dort, wo es auch didaktisch sinnvoll erscheint.

Interview Master ohne Bachelor

Das Thema Durchlässigkeit hat in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen und gerade unter den berufstätigen Studierenden sind solche ohne Abitur schon recht häufig.

Wie sieht es aber aus, wenn der Direkteinstieg in den Master möglich wird, ohne vorab einen Bachelor absolviert zu haben? Und das nicht nur bei MBA-Studiengängen, sondern auch im Bereich von technischen Studiengängen aus dem Ingenieursbereich? – Dann ist die Skepsis sehr groß.

Solche Studiengänge werden an den Hochschulen des zfh-Verbunds angeboten und ich habe ein Interview mit Verantwortlichen der Hochschule Koblenz und der Hochschule Darmstadt sowie einer Absolventin geführt, um hier weitere Infos und Hintergründe ebenso wie Erfahrungen zu erfragen. Dabei zeigt sich auch, dass der Weg direkt in den Master mit einigen Auflagen verbunden ist und das Bewerbungsverfahren nur wenige erfolgreich abschließen.